Warum empfinden wir Schmerz?
Schmerzen sind eine komplexe Sinnesempfindung. Jede/r scheint sie unterschiedlich wahrzunehmen, und auch in jeder Situation empfinden wir sie anders: von leicht unangenehm bis unerträglich ist alles im Spektrum enthalten. Wir kennen Schmerzen meist als Folge von Krankheiten und Verletzungen. Manchmal scheinen sie jedoch auch ohne erkennbaren Anlass aufzutreten. Woran liegt das? Was sind Schmerzen eigentlich? Wozu sind sie gut? Und können wir sie auch ohne Schmerzmittel bekämpfen?
Wie entsteht Schmerz?
Schmerz entsteht in den Schmerzrezeptoren, den sogenannten Nozirezeptoren. Diese meist freien Nervenendungen reagieren auf verschiedene Reize wie z.B. Hitze, Kälte, Druck, Verletzung, Entzündung oder Gifte. Der Reiz muss relativ stark sein, damit er die Schmerzrezeptoren erregt. Bestimmte Stoffe fungieren als Schmerzmediatoren: Sie verändern die Aktivierbarkeit von Schmerzrezeptoren. Serotonin, unser „Wohlfühlhormon“, zählt z.B. zu den Stoffen, die die Aktivierbarkeit der Schmerzrezeptoren erhöhen. Auch Sauerstoffmangel im Gewebe kann dies bewirken.
Schmerz ist lebenswichtig
Schmerzen begleiten oft Erkrankungen oder Verletzungen. Sie können aber auch von Reizen herrühren, die zu Verletzungen führen können. Das macht Sinn: Schmerzen sind ein Signal. Sie warnen uns vor Gefahren für unseren Körper oder zeigen uns an, dass bereits eine Schädigung stattgefunden hat und wir unser Verhalten ändern sollten, um uns nicht noch weiter zu schädigen. Auch das Wissen über einen möglichen Schmerz ist in diesem Sinne hilfreich: Wüssten wir nicht von dem Schmerz, der uns zum Beispiel Feuer oder hohe Hitze zufügen kann, würden wir uns ständig verbrennen.
Schmerzen „ohne Grund“
Schmerzen können hartnäckig werden und auch scheinbar ohne Grund auftreten. Wenn der Auslöser der Schmerzen nicht behoben oder – vielleicht noch schlimmer – nicht gefunden werden kann, können sie sich manifestieren. Unser Körper kann dann durch den ständigen nicht entfernten Reiz „lernen“, Schmerzen zu empfinden, auch wenn die eigentliche Ursache nicht mehr oder nicht immer vorhanden ist. Auch wird die Schmerzschwelle herabgesetzt, sodass immer geringere Reize zu Schmerzen führen können, die letztlich intensiver und länger auftreten. Mit dem Begriff „Schmerzsyndrom“ wird dieser Art von Schmerzen ein eigenes Krankheitsbild zugeordnet.
Es tut irgendwo da weh…
Manchmal können wir Schmerzen schwer einordnen oder lokalisieren. Dann tut es zum Beispiel im unteren Rücken weh, aber wo genau, das können wir nicht immer sagen. Das hat mit den Nervenfasern zu tun, die den Schmerz weiterleiten. Manche davon reagieren zwar extrem schnell, andere jedoch eher langsam. Der Schmerz wird dann nicht direkt „gemeldet“, sodass der direkte Entstehungsort nicht mehr klar auszumachen ist. Das Schmerzempfinden kann außerdem durch körpereigene Stoffe (Endorphine) reduziert werden. So empfinden wir in Momenten hoher Endorphinausschüttung Schmerzen als geringer. Auch die Schmerzerinnerung kann dadurch gemindert werden. Eine Geburt beispielsweise wäre sonst kaum auszuhalten, und wenige würden es ein zweites Mal auf sich nehmen.
Was können wir gegen Schmerzen tun?
Die klassische Schmerztherapie ist heutzutage meist medikamentös. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, Schmerzen bzw. unser Schmerzempfinden zu verringern:
- Sauerstoffversorgung
Ein Mangel an Sauerstoff führt zu erhöhtem Schmerzempfinden. Eine gute Sauerstoffzufuhr, etwa durch Bewegung an der frischen Luft, ist deshalb hilfreich, um Schmerzen zu verringern.
- Bewegung und Entspannung
Vor allem meditative Bewegungstherapien, welche bewusste Bewegung und Entspannung kombinieren (wie z.B. beim Tai Chi), haben in Studien vielen SchmerzpatienInnen gutgetan.
- Bewegung und leichte Dehnung
Schmerz rührt oft von Verspannungen her: Sie reizen die Schmerz-Sensoren im Muskelgewebe dauerhaft. Durch die Schmerzen spannen wir uns oft noch mehr an. Bewegung und Dehnen kann Verspannungen lösen und diesen Teufelskreis durchbrechen.
- Sport gegen Stress
Stress kann Schmerzen verstärken. Auch hier hilft Bewegung, am besten in Form von Sport, denn Sport entspannt. Teile des Nervensystems kommen zur Ruhe und Stress wird abgebaut, was das Schmerzempfinden verringert.
- Akupressur
Diese Praktik aus der Traditionellen Chinesischen Medizin half Menschen schon gegen Schmerzen, als es noch lange keine industriell hergestellten Schmerzmittel gab – ohne Beipackzettel und Nebenwirkungen.
- Physiotherapie
Nicht-medikamentöse Schmerztherapie ist auch Teil der Physiotherapie. Bekommt man beispielsweise schmerzende Verspannungen nicht selbst in den Griff, ist der Gang zur Physiotherapie sinnvoll.
Verschiedene Ursachen, verschiedene Therapien
Schmerzen haben viele Ursachen. Ebenso vielfältig sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. In jedem Fall ist es wichtig, von den Ursachen auszugehen, statt mit Schmerzmitteln nur die Symptome zu bekämpfen. Schmerzmittel wollen wir damit jedoch nicht verteufeln: Oft ist auch eine Kombination aus Schmerzmitteln und anderen Behandlungsformen sinnvoll.
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Genug gelesen? Wenn nicht, dann lest euch den Artikel Forever young?! Hält Sport wirklich jung? aus der letzten Woche durch und bleibt jung.
Eine angenehme Woche wünscht dir
Dominic
von deinem bee-Team
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